Respekt voreinander, Teamgeist und kontinuierliche Beteiligung aller Mitspielenden: Kin-Ball orientiert sich an diesen sportlichen Werten. Dazu kommen technisch einfache Gesten und ein paar grundsätzliche taktische Aspekte – und schon hat man eine Teamsportart, bei der alle Teilnehmenden auf ihre Rechnung kommen.

Erstmals tauchte Kin-Ball vor dreissig Jahren in den Sporthallen auf. Erfunden wurde die Sportart vom Frankokanadier Mario Demers. In seiner Heimat wird das Spiel seit mehr als zehn Jahren in Schulen und in Klubs gespielt. Die Werte, die das Spiel vermittelt – darunter Solidarität (alle Spieler müssen sich am Angriff beteiligen) und gegenseitiges Unterstützen (ein Spieler allein kann den Ball nicht kontrollieren) – geben auch ängstlichsten und/oder in herkömmlichen Teamsportarten ungeschickteren Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, mitzuhalten und bei der körperlichen Betätigung erfolgreich mitzuwirken. Dank
der einfachen Technik macht Kin-Ball-Spielen sofort Spass!

Beliebter Breiten-, aber auch Wettkampfsport

Abgesehen von populären Turnieren, bei denen Jung und Alt Kin-Ball kennenlernen und unter Freunden spielen können, überzeugt eine 2011 gegründete Meisterschaft auch Spielerinnen und Spieler, die auf Wettkampfadrenalin aus sind.

Regeln

Basisregeln für Kin-Ball® Sport

Ziel

Eine Mannschaft wirft den Ball und ruft dabei die Farbe einer der anderen mannschaften. Diese muss den Ball fangen, bevor er auf den Boden fällt. Das Ziel des Spieles ist es natürlich, den Ball so zur anderen Mannschaft zu werden, dass diese den Ball nicht fangen kann, bevor er den Boden berührt.

Das Spiel

Das Spiel dauert so lange, bis eine Mannschaft 3 Spielabschnitte (insgesamt maximum 7 Spielabschnitte) gewonnen hat. Diese Spielabschnitte werden verlängert, so lange es keinen Sieer gibt. Ein Spielabschnitt dauert 7 Minuten. Bei den Junioren wird in 3 Spielabschnitten von je 10 Minuten gespielt. Die Punkte werden von einem Spielabschnitt zu dem anderen addiert. Wer am Ende des dritten Spielabschnitts die meisten Punkte erzielt hat, ist der Sieger.

Die Mannschaften

Es befinden sich immer drei Teams - oder Zellen - auf dem Spielfeld. Jedes Team (Zelle) schickt gleichzeitig vier Spieler ins Spiel (es sind insgesamt 12 Spieler auf dem Spielfeld). Die anderen Spieler sitzen auf der Bank, bereit zum Einwechseln. Im schulischen Umfeld kann die Halle in zwei Hälften aufgeteilt werden und in Teams à 3 Spieler gespielt werden (insgesamt 18 Spieler).

Das Spielfeld

Die gesamte Halle dient als Spielfeld (höchstens 21 m x 21 m). Die Wände, die Decke und die egenstände in der Sporthalle (Basketballkorb etc.) gehören nicht zum Spielfeld und müssen als Aus betrachtet werden. Für Anfänger wird empfohlen, weiterzuspielen, wenn der Ball nach einem Verteidigungskontakt die Wand berührt. Man benötigt also kein Netz oder Tor, um Kin-Ball zu spielen.

Der Spielablauf

Das aufschlagende Team bestimmt die Mannschaft, die den Ball annehmen muss. Bevor der Aufschlag ausgeführt wird, muss der aufschlagende Spieler das Wort "Omnikin" gefolgt von der Farbe eines gegnerischen Teams seiner Wahl laut ausrufen. Erst danach darf er den Ball mit einem oder beiden Armen (mit beiden Armen für Anfänger) nach oben oder horizontal weg schlagen. Der Ball muss mindestens 1,8 m fliegen. Das Team, dessen Farbe laut ausgerufen wurde, wird zum annehmenden Team und es muss den Ball kontrollieren, bevor dieser den Boden berührt. Man kann den Ball mir jedem Körperteil kontrollieren, ohne ihn zu fangen oder ihn festzuhalten. Falls der Ball bei der Annahme nur von einem oder zwei Spielern berührt wird, dürfen sich diese auf das Spielfeld bewegen, indem sie den Ball in der Hand behalten, oder indem sie sich den Ball zuspielen. Auf diese Weise können sie die Vertidigung der Gegner beim nächsten Aufschlag durchkreuzen. Sobald drei Spieler des Teams den Ball berührt haben, muss der Ball angehalten werden. An diesem Ort muss der Ball wieder aufgeschlagen wrden. Und das Spiel geht weiter so. Falls ein Fehler gemacht wird, pfeift der Schiedsrichter und stoppt das Spiel. Der Schiedsrichter legt den Ball dorthin, wo der Fehler begangen wurde und gibt ihn dem Team, das den Fehler begangen hat. Die beiden anderen Mannschaften bekommen je einen Punkt.

Punkte

- Falls das annehmende Team den Ball Fallen lösst, bekommen die 2 anderen Teams je einen Punkt.

- Falls das aufschlagende Team (oder der Aufschläger selbst) einen Fehler begeht, bekommen die zwei anderen Teams je einen Punkt. Es gibt Fehler, wenn

° der aufschlagende Spieler direkt ins Aus aufschlägt (der Ball berührt eine Wand, die Decke oder irgendeinen anderen Gegenstand der Sporthalle (Basketballkorb, Licht, Bank).

° der Ball mit einer nach unten gerichteten Flugbahn aufgeschlagen wird.

° der Ballnicht mindestens 1,8 m fliegt.

° der gleiche Spieler zweimal hintereinander aufschlägt.

° der Ball beim Aufschlag nicht von 3 Spielern berührt wird.